Zitate meiner geneigten Zuhörer:
Hart – weich, kalt – warm, rot – blau, fröhlich – melancholisch, Blizzard - Tsunami, Flaute - steife Brise, Frühling – Herbst, Yin &Yang?
Alles Gegensätze…ist das wirklich so ?
Das eine kommt ohne das andere nicht aus - das trifft es schon besser, oder: Dur und Moll befinden sich in einem dauerhaften Zustand von Veränderung und Gleichgewicht. Diese Art von Zuordnung ist wohl eher subjektiv zu sehen. Jeder Mensch hat seine eigenen Phantasien und Vorstellung über Tonartencharakter und die zwei Tongeschlechter. Geh nach deinem Gefühl denn Musik ist die Sprache des Gefühls.
Man kann unterscheiden zwischen Tönen, Dur- Mollklängen und Tonarten. Bei der Harmonie kommt´s darauf an , was warum zusammenpasst. Missklang, Wohlklang, Reibung und Auflösung sind interessante Hilfen die eine Komposition abwechslungsreich und stimmungs- bzw. gefühlsabhängig gestalten!
So wird z.B. e-Moll ein klagend-trauriger, mystischer Charakter nachgesagt. In der gitarren-lastigen Rockmusik ist e-Moll aus rein praktischen Gründen, die am häufigsten vertretene Tonart - die Grundstimmung der Gitarre liegt auf E, und es bedarf nur minimaler Fingertechnik, um einen rund klingenden Grundakkord e-Moll zu spielen. (z.B. „Nothing else matters“ von Metallica, hier einmal in einer Streicherversion von Apocalyptica)
a-Moll wird häufig als hell klingend, sanft, edel beschrieben (z.B „Stairway to heaven“ von Led Zeppelin). Jeder erkennt das ausdrucksstarke Intro schon nach wenigen Tönen.
Während D-Dur festlich und hell strahlend (z.B. „Sweet home Alabama“ von Lynyrd Skynyrd) im Lobpreis und der Marschmusik aufgeht, ist Tschaikowskis ergreifende Auseinandersetzung mit der Vorahnung seines baldigen Todes und der Assoziation von Dunkelheit und Tod, in H-Moll gewählt - seine Symphonie wird deshalb auch Pathétique genannt. Man möchte also unterschiedliche Stimmungen ausdrücken.
Wie unterscheide ich in der Praxis Moll und Dur am Klang? Bewusst hören, hören, hören…
Wer kennt nicht die Titelmelodie von „Derrick“? Mollpentatonik mit Bluenote! Die Tatortmelodie von Klaus Doldinger, sehr spannend und auch Mollpentatonik, ebenso bei „Wer wird Millionär“, bebend, zitternd, gänsehauterprobt, aufregend, ebenso “I was made for lovin´you” von Kiss.
Rocky – „Hearts on fire“ beginnt im Intro mit C Dur, F Dur und wechselt bei der Strophe nach d- Moll und a-Moll. Dirty Dancing´s „Time of my life“ ist in E Dur. Supertramps “Give a little bit” in D Dur, unbekümmert, befreiend, freudig, losgelassen - sowie bei van Halen „You really got me“. Summer of 69 von Brian Adams – D Dur etc. etc…
Apropos Togeschlechter :
Ein bayrischer Gitarrist stellt sich bei einer Band außerhalb Bayerns, also oberhalb der Weißwurstgrenze vor. Der Bandleader fragt ihn: „Spielst du das Lied in C-Moll oder in A-Moll? Drauf der Bayer: wieso zehnmoi, a moi reicht a!!!
„Es ist die Freude die uns schöne Stunden schenkt aber es ist die Trauer die uns tiefe Reife gibt“
Pfiat eich, Her+Bert!
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