Herzlich willkommen bei der Herbst-Kolumne zur Reise ins ICH- vom Wesen des SEINS- bzw. dem Genie im Kinde ;-)
"Leistungssteigernde Drogen haben längst Einzug in die Büros der Welt gefunden. Inzwischen lassen sich sog. „Smart-Drugs“ auch in den Schubladen von Wissenschaftlern und Studierenden finden. Wenige mg reichen angeblich, um in wenigen Stunden das zu schaffen, wozu man sonst das ganze Semester lang bräuchte."
Ein Cocktail aus Red Bull, Ziegenmilch, verquirltem Eigelb mit Jamaika-Rum, garniert mit Garnelen. Russische Großmeister verwenden allerdings nur Wodka pur! Oder Injektion zusätzlicher Gehirnmasse zur Steigerung des Denkvermögens?
Gibt´s eine Chemie um aus einem schlechten Schach- bzw. Gitarrenspieler einen guten zu machen? – und möglichst schnell ?☺
Wer bereit ist, wegen Ehre, Ansehen, Ruhm und schnöden Mammon sein Hirn zu manipulieren, indem er bestimmte Drogen, sogenannte Cognitive Enhancer (Gehirntuning), einnimmt, der hat ein Problem mit der eigenen Vorstellung von Identität.
Man sollte eher die „Schach ist Sport – Schach soll olympisch werden“ - Kampagne in Zweifel ziehen.
Nervenzellen im Gehirn werden nur durch Neues trainiert und nicht durch Gewohntes. Um in uns die Begeisterung und den Spaß für eine neue Sprache oder ein Musikinstrument zu wecken muß man Mut und Lust verspüren sich auf was Neues einzulassen. Das Gehirn ist ein Leben lang anpassungsfähig.
Ein Kind lernt leichter, ein Erwachsener tut sich schwerer…was Hänschen nicht lernt…
Leichte Schläge auf den Hinterkopf fördern das Denkvermögen usw.
Auf bayrisch: du host as schee, host koa Hirn ned, brauchst ned denga!
Alles ein alter Hut und längst wissenschaftlich widerlegt! Natürlich muß ich mich jetzt mit 50 Lenzen ins Zeug legen um nochmal Noten lesen zu lernen um vom Blatt spielen zu können.
Das Leben ist kein Ponyhof… oder, wie eine Hühnerleiter ( kurz u. beschissen)
- ha ? wos ?... aso (ach so)? -
Und jetzt noch kontinuierlich und beharrlich üben um mit Kindern von der musikal. Früh- erziehung oder Teenies vom musischen Gymnasium gleich zu ziehen „is ned leicht“! Aber hey…hab ich ein Ziel oder was?!?
Aufgewachsen mit Woodstock, My Generation, Cream, Led Zep, Hendrix, Stones, …und im Keller oder Dachboden liegt die alte Höfner oder Framus im Koffer verstaubt und längst vergessen von Mäus und Ratzen z´fressen!
Die „Kunst“ liegt jetzt in meiner eigenen Motivation den nötigen Sturm der Begeisterung auszulösen und auch beizubehalten.
Man kann nur gesund und glücklich alt werden, wenn man bei sich selbst ankommt. Wer ein Instrument erlernen und z.B. Folklore, Klassik, Rock, Pop, Jazz, Flamenco usw. spielen möchte, hat auch im fortgeschrittenen Alter beste Aussichten.
Kurze, regelmäßige Übungseinheiten bringen übrigens mehr als wenige lange.
Am Anfang macht man große Sprünge, dann aber kommt Qualität vor allem durch Qual.
Die meisten, die mit Mitte 30 oder später einen neuen Sport, eine Sprache oder ein Instrument erlernen wollen, zieht es aber eher nicht mehr zu „Olympia“. Und wer im Erwachsenenalter ein Instrument beginnt, träumt kaum von einer Solistenkarriere bei den Philharmonikern, sondern will etwas für sich tun, einen Jugendtraum verwirklichen oder sich noch einmal neu herausfordern.
Und das, da sind sich die Forscher einig, geht ohne Probleme. Im Sport wie in der Musik. »Es muss ja nicht mehr perfekt werden – warum auch, es geht doch vor allem um die Freude an dem, was man tut. Schließlich hat man überhaupt keinen Leistungsdruck, keine drohenden Eltern, man ist einfach frei – das ist doch eine schöne Situation«
Wer hat noch nicht mit dem Gedanken gespielt, etwas ganz Neues auszuprobieren –
Banjo, Geige, Ukulele, Kitesurfen oder Snowboard? Chinesisch oder Italienisch?
Aber, Lernfleiß, Zeitaufwand und selbst moderne Didaktik bringen wenig, wenn das Ziel fehlt.
Was will ich und warum? Tanzmusik, Boogie-Woogie, Blues ,Rock, Jazz oder Klassik. Flamenco, Folk, Fingerpicking! Solo oder in der Band!
Versuchen, den rhytmischen Ausdruck, Spannung und Harmoniefluß auch in meinem Leben aufrecht zu erhalten und offen nach außen zu tragen, ist den Versuch wert, der Herausforderung ins Auge zu sehen und anzugehen.
„Schachspielen ist Sport“, kann man sich dafür dopen? Der Schachverband gehört seit 1950 dem Deutschen Sportbund an.
Der Schach-Großmeister Helmut Pfleger testete Ende der Siebziger in einer Partie gegen den früheren Weltmeister Boris Spasski, wie sich nach der Einnahme von Betablockern Schach spielen lässt, und gestand danach: "Ich habe daraufhin in aller Seelenruhe den größten Käse gespielt."
Und Konstantin Wecker, der „melancholisch-sadopoetische“ bayrische Liedermacher und Tasten-Derwisch der 68er, sagt:
„Unter Drogen findet man nicht sich selbst, sondern nur den Teufel“
Euer Herbert, und…
„Bleib nicht liegen,denn sonst gräbt sich etwas fest in deinem Hirn,was dir irgendwann die Luft zum Atmen nimmt.
Und auf einmal prägt dir einer dieses Zeichen auf die Stirn,
das die Wege, die du gehen willst,bestimmt.“
- Konstantin Wecker -
Kommentar vom Webmaster:
Steve Vai für Arme oder Technik versus Erfahrung !
..noch als Ermutigung für alle Mit-Fünfziger - was man in jungen Jahren nicht an Technik lernen konnte, kann man im Alter insbesondere in der Musik gut mit Lebenserfahrung ausgleichen. Ich war im Sommer 2010 auf einem Konzert von Crosby, Stills & Nash bei Stuttgart und hab gesehen und gehört, wie auch 70-jährige die Luft noch zum vibrieren bringen können.
Also, schnappt euch die Gitarre und drückt eure Erfahrung halt in Viertel-Noten statt in 1/16 aus. Es klappt ! Aber sucht euch auch so nen erfahrenen Sparringspartner wie Herbie, denn Musik liebt Gesellschaft.
Also - Hock di hera, dann samma mehra
Herbert´s Schüler und Webmaster (mit 52 Lenzen)
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