„Das menschliche Gehirn ist eine großartige Sache. Es funktioniert vom Moment der Geburt an – bis zu dem Zeitpunkt, wo du aufstehst um eine Rede zu halten“. - Mark Twain
Barbara Streisand betrat 20 Jahre keine Bühne weil ihr einmal beim Konzert ein paar Wörter ihres Songs entfallen sind.
Der stark kurzsichtige Heinz Erhardt konnte sein Lampenfieber nur dadurch drosseln, daß er auf der Bühne eine Brille aus Fensterglas trug. So konnte er sein Publikum nur verschwommen wahrnehmen.
„This is the second time we’ve ever played in front of people, man. We’re scared shitless!“ Crosby, Stills and Nash.
Da kann einem ja auch mulmig werden, wenn man seinen zweiten Auftritt vor 400.000 Leuten spielt.
Schmetterlinge im Bauch, Gehemmtheit, das Austrocknen des Mundes, Text vergessen, schwitzende Hände, Erröten, Finger zittern, der Geist lahmt, Beklemmung. Beeinträchtigung der Feinmotorik, Muskulatur und Sensorik, Blackouts, Angst vor der Blamage, die Angst sich lächerlich zu machen oder sich zu verspielen, negative Gedanken (Verspieler gleich Versager), naja, jeder Fehler nagt eben am Selbstwertgefühl. Womöglich einhergehend mit Übelkeit, Kopfschmerzen, Nasenbluten und Herzrasen.
Ein Leben zwischen Valium und Adrenalin. Man fürchtet sich vor allem vorm Solo, dem „Kloß im Hals“ , einem zittrigen Ton, einem Kiecks oder Pleng.
Aber zum Konzert gehört der Adrenalinkick um auf die Höhe der Konzentrationsfähigkeit zu kommen. Die Begeisterung der Zuhörer und der Szenenapplaus nach der fehlerfrei gespielten Partitur und jede gelungene Phrase eines Solos, bereiten dem Protagonisten ein außerordentliches Glücksgefühl.
Lampenfieber ist auch ein Adrenalinschub der wach hält und die Leistung steigert.
Positiv denken, „think big“! Ein Verspieler oder Versprecher ist kein Weltuntergang
(Stoibers legendär verstolperte Transrapid-Rede. Eddi van Halens „Eruption“ ist live immer anders und durch Improvisation leistet er sich den einen oder anderen „faux pas“. Ian Gillan, der Sänger von Deep Purple vergißt die 3te Strophe von Smoke in the water).
Wir befinden uns mit Heinz Erhardt, John Lennon und Robbi Williams, der vor Angst am liebsten vom Balkon springen würde, in elitärer Gesellschaft. Durch diesen Adrenalin-Stoß kann man aber auch über sich hinauswachsen und sich in einen Redeschwall, bzw. eine geniale Improvisation hineinsteigern!
Singen, musizieren, schauspielern vor fremden Menschen:
Vor dem Auftritt wärmt man sich auf (Fingerübung, Atemübung, Liegestütze, Kniebeugen, Yoga etc.), gegen eine raue Stimme hilft das Gurgeln mit warmen Wasser, das lockert die Stimmbänder. Positiv denken und sich Mut zu sprechen: Ich gebe mein Bestes, ich kann die Stücke, habe gut geübt, das wird eine tolle Show.
Denke an den Menschen, der dich am meisten liebt und versetz dich so in eine positive Stimmung!
Auf der Bühne kann man wegen der Spotlights sowieso die einzelnen Gesichter der Zuschauer nicht sehen. Man sucht sich am besten ein oder zwei Personen oder Fixpunkt in weiter Ferne und singt, spielt oder spricht diesen Punkt an.
Lampenfieber ist nicht individuell sondern weit verbreitet, ein Phänomen unserer Kultur.
An dem Tag an dem ich kein Lampenfieber mehr spüre, ist es Zeit mit dem Schauspielern, Singen, Musizieren etc. aufzuhören!
Einen schönen 1. April
Euer Herbie
.... es gibt noch eine einfache Methode zur Vorbeugung vor Lampenfieber - legt euch eine supercoole Sonnenbrille zu - auch wenn ihr so ein begnadeter Künstler wie Joe Bonamassa bei seinem letzten Acoustic-Konzert in Wien seid.
liebe Grüsse vom Webmaster
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Chris (Mittwoch, 24 August 2016 14:14)
Mir geht es schon bei mehreren hundert Leuten so, dass ich fast sterbe vor Lampenfieber. Ich sage mir dann immer, Fehler sind menschlich, und wenn mir wirklich etwas unangenehmes passiert, wird es mir mein Publikum schon verzeihen :) Schade, dass das Video nicht funktioniert....